Ein altes Sprichwort besagt: „Übung macht den Meister“. Dies nahmen sich die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Traunreut zu Herzen und absolvierten am vergangenen Samstag trotz des Badewetters einen Übungstag. Wie erster Kommandant Konrad Unterstein den Medien mitteilte, sollte dieser Tag dazu genutzt werden, die bisherigen Übungsthemen aus diesem Jahr in Einsatzsituationen durchzuspielen, um so das Einspielen von Routinen zu fördern, vor allem bei der jungen Mannschaft. So haben sich die Fachgruppenleiter Verena Unterstein (Gefahrgut), Michael Seidl (Technische Hilfeleistung) und Pedro Sengstock (Brandeinsatz) im Vorfeld mit der Organisation verschiedener Übungsobjekte- und Szenarien beschäftigt, um ihre Kameradinnen und Kameraden zu fordern. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte wussten also im Vorfeld nicht, womit sie es zu tun bekommen würden.
Um 13:20 Uhr ging die erste Alarmierung ein, „Rauchentwicklung im Gebäude nach Reinigungsarbeiten in einem privaten Schwimmbad, eine Person vermisst – alarmiert nach Stichwort ABC 2“, so die Alarmmeldung. Umgehend wurden sechs Fahrzeuge besetzt und zur genannten Einsatzstelle in die Dresdner Straße ausgerückt. Vor Ort konnten die ersten Führungskräfte die Rauchentwicklung bestätigen. Des Weiteren gingen zwei erwachsene Personen sowie ein Kind ab. Die Einsatzstelle wurde räumlich geordnet und gekennzeichnet, so dass es einen unmittelbaren Gefahrenbereich, einen Dekontaminationsplatz mit Ein- und Ausgangsbereich in den Gefahrenbereich und eine ungefährdete Zone gab. Die ersten zwei Trupps gingen unter Atemschutz vor und retteten die abgängigen Personen. Dabei wurde ein Stoffaustritt des Reinigungsmittels festgestellt. Dieser wurde dann durch einen Trupp eingedämmt, welcher mit speziellen Chemikalienschutzanzügen vorging. Insgesamt waren die Retter hier eine Stunde beschäftigt. Nach der Einsatzübung wurden die Fahrzeuge noch den herbeigeeilten Kindern gezeigt, die sich das Spektakel aus nächster Nähe anschauen wollten. So wurde am Rande auch noch Öffentlichkeitsarbeit betrieben.
Zurück am Feuerwehrhaus in der Waginger Straße wurden die verbrauchten Materialien wieder aufgefüllt und Gerätschaften neu bestückt, um für die bevorstehenden Aufgaben gerüstet zu sein. Um 15:05 Uhr ging die zweite Alarmierung des Tages ein. Es führte den Rüstzug mit dem Alarmstichwort „Person Retten aus Höhen und Tiefen“ in die Munastraße zur dortigen Baustelle. Das Übungsszenario handelte von drei abgestürzten Personen, wobei eine davon eine Pfählungsverletzung aufwies. Auch hier wurde die Einsatzstelle aufgeteilt. Mit der Drehleiter konnten zwei Personen im Liegen, und damit sehr schonend, gerettet werden. Die dritte Person musste erst mit schwerem Gerät befreit werden, um sie dem Rettungsdienst übergeben zu können. Nach 45 Minuten waren alle Arbeiten abgeschlossen, so dass man wieder zum Feuerwehrhaus zurückfahren konnte.
Gegen 16:00 Uhr erklang der Alarmgong zum dritten Mal an diesem Nachmittag für die Traunreuter Floriansjünger. Diesmal lautete die Meldung „Containerbrand in der Martin Luther Straße, Feuer droht auf Wald überzugreifen“. Und auch hier gaben sich die Organisatoren richtig viel Mühe mit der Übungsdarstellung. So konnte man schon bereits auf der Anfahrt dichte Rauchschwaden aus der Ferne sehen. Hier war die Schwierigkeit genügend Wasser in der Kürze der Zeit zur Einsatzstelle zu bringen sowie abgängige Kinder, welche beim Spielen im Wald waren, zu finden und in Sicherheit zu bringen. Neben dem Tanklöschfahrzeug wurde auch die Drehleiter sowie zahlreiche Trupps mit und ohne Atemschutz eingesetzt. Letztendlich konnte nach einer Stunde auch diese Übung erfolgreich beendet werden. Im Nachgang warteten dann noch einige Aufräum- Reparatur- und Auffüllarbeiten im Feuerwehrhaus für die Feuerwehrfrauen- und Männer.
Um 18:00 Uhr wartete dann Kommandant Unterstein mit einer Stärkung auf seine Mannschaft. Er lobte noch einmal die Moral der Aktiven. Schließlich sei der Juli bisher auf Grund der hohen Einsatzzahlen sehr intensiv gewesen. „Trotz der Belastung und des schönen Wetters haben sich viele von euch die Zeit genommen, um beim diesjährigen Übungstag mitzumachen, das spricht für euch.“ Zum Schluss waren sich alle einig, dass auf Grund des Erfolgs auch im kommenden Jahr wieder ein Übungstag für die aktive Mannschaft organisiert werden soll.