Dieser Tage kann die Firma Holzbau Hartl ihr 110-jähriges Zimmerei-Jubiläum feiern. Dazu darf ein kurzer Blick in die Geschichte und Entwicklung nicht fehlen.
Erste Aufzeichnungen gehen zurück in das Jahr 1757 mit dem Erwerb einer Tischlerkonzession. Es folgten zeitlich immer wieder Übergaben der Firma an die nächste Generation. 1868 hatte der Vorfahre Johann Gunst im Pallinger Ortskern das später als Hartl-Haus bekannte Wohngebäude mit Werkstatt erbaut. Am 18. Januar 1914 gründete Johann Hartl zur bestehenden Schreinerei eine Zimmerei hinzu.
Im Jahr 1934 hat Ludwig Hartl I den Betrieb übernommen. Er baute 1938 die Werkstatt mit Hofraum im Ortsinneren an der Steiner Straße 5 zum bestehenden Wohnhaus dazu. Er hatte die Berechtigung, als baugewerblicher Architekt tätig zu sein sowie ein Baugeschäft zu führen. Schwerpunkt war zur damaligen Zeit der Bau von Wandelementen aus Holz-Beton-Bauweise für Baracken aber auch für den Wohnhausbau. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Großaufträge ausgeführt, so zum Beispiel in den Jahren 1945 und 1946 Fenstermontagen für die Universität in München im Fachgebiet der Theologie. Ebenso wurde von der Firma Hartl das Dach der neuen Katholischen Kirche in Traunreut gebaut.
1966 wurde der Betrieb von Ludwig Hartl I an Ludwig Hartl II, der Zimmerer- und Schreinermeister war, übergeben. Er erweiterte die Firma um einen großzügigen Lagerplatz am Brunnenweg. In diese Zeit fallen auch etliche Großprojekte wie unter anderem die Montage des Daches der Grundschule Nord in Traunreut, die Renovierung des Dachs der Pfarrkirche Palling, die Aufstockung beim Hotel „Christina“ in Traunreut und der Neubau des Hotels „Michlwirt“ in Palling.
Zur Jahrtausendwende 2000 stand ein weiterer Generationenwechsel an: Ludwig Hartl III (Zimmerer- und Dachdeckermeister) übernahm die Firma von seinen Eltern Ludwig Hartl II und Gertraud Hartl und baute 2002 die heutige Produktionsstätte am Allerdinger Feld in Palling. Die neue Werkstatt wurde so ausgelegt, um Wand- und Hausteile vorfertigen zu können. Seit dieser Zeit werden hier Massivholzhäuser gefertigt, die im hauseigenen Planungsbüro nach Kundenwunsch vorher entworfen und geplant werden.
Das Bestreben der Firma Hartl war schon immer die Qualität, weniger die Quantität – und das wird auch so bleiben und nur so konnte die Firma über Jahrhunderte bestehen. Nachfolger 5 in der Zimmerei sowie die 9. Generation in der Firmengeschichte steht in den Startlöchern – die Tochter Christina Hartl ist bereits Zimmerergesellin und erfolgreich im Unternehmen tätig.
Die Zimmerei und der gesamte Holzbaubetrieb Hartl möchten sich auf diesem Weg bei ihren Kunden, Geschäftspartnern und bei den Mitarbeitern für das Vertrauen und die langjährige Treue herzlich bedanken.