„Unsere Kellerboutique“, so nannten die beiden Gründerinnen Frau Brüggemann und Frau Schaffer, die gut 15 Jahre unsere Kleiderkammer leiteten, ihre Wirkungsstätte.
Wie alles begann: Zweimal die Woche kamen die Helferinnen damals im Keller des Pfarrheimes zusammen. Freitags waren sie im Einsatz, um die abgegebenen Spenden zu sichten. Alles, was brauchbar war, wurde fein säuberlich sortiert nach eigenem System. Es gab eine Herrenecke sowie eine Damenecke, ein Regal für junge Mode und eines für Übergrößen. Daneben die Hemden, Shirts und Pullis und schließlich die Kinderabteilung wie auch Spielsachen, Geschirr, Haushaltswäsche, Bücher und Schuhe.
Montags wurde die Kleidung ausgegeben. Jede Woche kamen etwa 30 – 35 Besucher. Der Bedarf in Traunreut ist groß und wird sicherlich weiterhin steigen. Viele Besucher ließen es sich nicht nehmen, eine kleine Spende für die Waren dazulassen, die dann wieder den Kindergärten, dem Hort, der Pfarrei oder anderen sozialen Projekten zugutekamen.
Die beiden Damen haben ihre Aufgabe ehrenamtlich gemacht, weil sie die Not erkannt haben und diese durch ihre Mithilfe ein wenig lindern konnten. Sie sahen ihre Aufgabe nicht als Pflicht an, sondern waren mit Herzblut dabei. Es machte ihnen Spaß, den Menschen eine kleine Freude zu machen und kleine Wünsche zu erfüllen. „Im Großen und Ganzen haben wir es mit sehr dankbaren Menschen zu tun“, meinten Frau Brüggemann und Frau Schaffer. So manche Sorge und Not wurde nebenbei bei ihnen abgeladen und die Besucher fanden stets ein offenes Ohr.
Edith Schaffer musste im Jahre 2017 aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Es fand sich rasch ein neues Team mit Frau Spotka, Bosch, Scheibleger und Cierpinska unter der Leitung von Frau Brüggemann, die unsere Kleiderkammer mit dem gleichen guten Geist und viel Engagement weiterführten. „Nach dem plötzlichen und für alle unfassbaren Tod von Frau Brüggemann möchte nach etwa 8-jähriger Tätigkeit auch das jetzige Team verdientermaßen zurücktreten“, so Frau Dr. Lücking. Die Annahme und Ausgabe der „Ware“ erfolgte seit der Coronazeit nur noch einmal im Monat im Pfarrheim. Der Bedarf ist in den letzten Monaten jedoch rasant gestiegen. So kommen an jedem Aktionstag ca. 80 Menschen, die Kleidung oder Haushaltswaren benötigen. Die Kleiderkammer wird also nach wie vor sehr gut angenommen. Ebenso ist die Hilfs- und Spendenbereitschaft der Menschen ungebrochen. „Im Namen der Pfarrei und vor allem im Namen all derer, denen unsere Helferinnen (teilweise mit Unterstützung durch ihre Ehemänner) durch ihren Einsatz geholfen haben, sagen wir unseren ehrenamtlichen Helfern von ganzem Herzen danke für ihren unermüdlichen Einsatz“, sagt Frau Dr. Lücking. Sollten sich keine Helfer finden, findet am 28.6. die letzte Annahme gut erhaltener Kleidung und Haushaltswaren sowie Spielsachen statt.