Immer mehr Städte und Kommunen im südlichen Oberbayern unterstützen den Vorschlag der Polizei, engagierten Bürgerinnen und Bürgern Verantwortung für das Gemeinwohl zu übertragen und eine Sicherheitswacht ins Leben zu rufen. Dazu soll nun auch die Stadt Traunreut zählen. Ab sofort können sich Bürgerinnen und Bürger aus Traunreut für dieses wichtige Ehrenamt bewerben und somit an der Stärkung der Inneren Sicherheit mitwirken. Dies gaben Polizeivizepräsident Frank Hellwig, Inspektionsleiter Bernhard Dusch mit Stationsleiter Christian Bertlein und Erstem Bürgermeister Hans-Peter Dangschat bei einem Pressegespräch am 14.11.2024 bekannt.

Mehr Sicherheit durch gesellschaftliches Engagement
„Sich um die Sicherheit zu kümmern ist auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dieser Kerngedanke soll durch das ehrenamtliche Engagement von Frauen und Männern in einer Sicherheitswacht bei allen Bürgerinnen und Bürgern bewusst gefördert werden. Es ist deshalb sehr erfreulich, dass sich im südlichen Oberbayern immer mehr Menschen in Sicherheitswachten und damit für die Idee „mehr Sicherheit durch gesellschaftliches Engagement“ engagieren. Denn Sicherheit geht alle an!“, so Polizeivizepräsident Frank Hellwig, der sich aus Überzeugung für die Sicherheitswacht einsetzt.

Sicherheitswacht hat Vorbildfunktion
Der Traunreuter Stadtrat sprach sich deutlich für die Einrichtung einer Sicherheitswacht aus. Dadurch wird den Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt Traunreut die Möglichkeit gegeben, aktiv an der Sicherheit mitzuwirken. „Gerade für die Stärkung des Sicherheitsgefühls ist der Einsatz der Sicherheitswacht – in Ergänzung zur Polizei – ein guter und bewährter Ansatz“, so Polizeivizepräsident Frank Hellwig.
Eine gute, weil verantwortungsbewusste Entscheidung, wie Polizeivizepräsident Frank Hellwig und Polizeihauptkommissar Christian Bertlein, Leiter der Polizeistation Traunreut sowie Polizeioberrat Bernhard Dusch, Leiter der vorgesetzten Polizeiinspektion Trostberg, betonen. Den Einwohnerinnen und Einwohnern in Traunreut wird künftig Gelegenheit gegeben, im Rahmen der Bürgerbeteiligung bei der örtlichen Sicherheitswacht selbst ehrenamtlich mitzuwirken.

Nach Zustimmung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern startet heute, am 14.11.2024, die Bewerbungsphase. Erster Bürgermeister Hans-Peter Dangschat freut sich über die Einführung der Sicherheitswacht: „Ungeachtet der Tatsache, dass die Stadt Traunreut bisher schon als sicher galt, haben wir mit unserem Stadtratsentschluss dem Vorschlag der Polizei gerne zugestimmt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sicherheitswacht dienen als „erweiterte Augen und Ohren“ der Polizei. Unsere Angehörigen der Sicherheitswacht sollen als zusätzliche Gesprächs- und Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sowie für unsere Gäste zur Verfügung stehen. Wir hoffen nun auf zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber.“

Bewerber gesucht!
Alle engagierten Bürgerinnen und Bürger – im Alter zwischen 18 und 62 Jahren, mit abgeschlossener Schul- oder Berufsausbildung und gesundheitlicher Eignung haben ab heute die Möglichkeit, sich bei der Polizeistation Traunreut für dieses herausgehobene Ehrenamt zu bewerben, gerne per Post, E-Mail (pp-obs.traunreut.pst@polizei.bayern.de) oder telefonisch unter 08669/8614-0.
Auch den zukünftigen Einsatz der Sicherheitswacht wird die Polizeistation Traunreut eigenverantwortlich regeln. Dienstplangestaltung, Einsatzzeiten und Einsatzörtlichkeiten legt die Dienststelle nach Einsatzbedürfnissen in enger Abstimmung mit dem Ordnungsamt der Stadt Traunreut unter Berücksichtigung der Möglichkeiten der Ehrenamtlichen fest.

Zusätzlich werden im Polizeidienststellenverbund Trostberg/Traunreut Schwerpunkte definiert – u.a. kann so ein gemeinsamer Einsatz der Sicherheitswachtangehörigen z.B. bei Stadtfesten, Veranstaltungen und vieles andere mehr erfolgen.

Sicherheitswacht ist kein Ersatz für die Polizei
Hilfspolizisten sind die Angehörigen der Sicherheitswacht nicht. Die Polizei erfüllt in einem Rechtsstaat ihre gesetzlichen Aufgaben. Die Zuteilung von Personal bei der Polizei erfolgt daher stets losgelöst von der Existenz einer Sicherheitswacht. „Das gilt auch für die Stadt Traunreut“, betont Polizeivizepräsident Frank Hellwig.
Den Sicherheitswachtangehörigen stehen deshalb grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten zu, wie jedem anderen Bürger auch. Das reicht von der Festhaltung eines auf frischer Tat betroffenen Straftäters, bis hin zum Recht auf Notwehr und Nothilfe für andere Bürger. Darüber hinaus können Angehörige der Sicherheitswacht Personen anhalten, sie befragen und ihre Personalien feststellen, sofern dies zur Gefahrenabwehr notwendig ist. Bei Gefahr im Verzug können sie zudem einen Platzverweis erteilen.
„Erfolgreich unterstützen mittlerweile 134 engagierte Bürgerinnen und Bürger eine unserer 24 Sicherheitswachten im südlichen Oberbayern. Ehrenamtliches Engagement hat zurecht seinen festen Platz in unserer Gesellschaft. Ich würde mich freuen, wenn sich viele couragierte Bürgerinnen und Bürger aus der Region für die Sicherheitswacht in Traunreut melden würden“, betont Polizeivizepräsident Frank Hellwig.

Nicht nur die Europastadt Traunreut sucht weitere geeignete Bewerber für dieses Ehrenamt. Auch die benachbarten Sicherheitswachten in Trostberg und Traunstein möchten ihre bereits etablierten Sicherheitswachten mit neuen Bewerbern stärken. Interessenten können sich auch bei diesen Polizeidienststellen melden.