Für den ehrenamtlich engagierten Menschen drückt ein Dankeschön aus, dass seine Aktivitäten wahrgenommen und nicht als selbstverständlich angesehen werden. Beim traditionellen Empfang zur Würdigung des bürgerschaftlichen Engagements der Stadt Traunreut wird dieses Dankeschön jedes Jahr erneuert. Der Ehrenamtliche sollte das Gefühl erhalten, dass seine Leistungen honoriert und wertgeschätzt werden. „Ihr Einsatz verdient großen Respekt“, sagte die Moderatorin Evi Dettl bei der Begrüßung der rund 400 Gäste beim diesjährigen Empfang im k1.
Zum Auftakt spielte die Big Band des Johannes-Heidenhain-Gymnasiums, die später von der Big Band Emertsham unter Leonhard Gnedl abgelöst wurde. Im Saal herrschte eine tolle Stimmung und an Gesprächsstoffen an den Stehtischen fehlte es den Gästen nicht. Ein großes Lob galt Wirt Agi und seinem Team: Das reichhaltige griechische Buffet im Foyer des k1 hielt für jeden Geschmack was bereit. Für den kleinen Hunger wurden zwischendurch köstliche Häppchen gereicht. „Der Service und das Essen sind spitze“, schwärmte ein uniformierter Feuerwehrmann. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, ließen einige Hartgesottene den unterhaltsamen Abend bei einem Absacker an der Bar im „Athen“ ausklingen.
Dass sich in der Stadt Traunreut sehr viele Bürgerinnen und Bürger in irgendeiner Form ehrenamtlich einbringen, ist hinlänglich bekannt. Rund zehn Prozent der insgesamt 21.000 Einwohner engagieren sich in Vereinen, Verbänden, Kirchen, Blaulicht- oder Hilfsorganisationen. Einige davon schon seit Jahrzehnten. Mussten doch die Gründerväter die heutige Stadt Traunreut vor fast 75 Jahren aus dem nichts aufbauen, was den Zusammenhalt untereinander von jeher geprägt haben dürfte. „Denn so vieles, das unsere Stadt ausmacht, so viele Werte und Angebote, gäbe es ohne Sie nicht“, stellte Bürgermeister Hans-Peter Dangschat in seiner Ansprache heraus.
Ehrenamtliches Engagement sei das Herz unserer Gesellschaft und bedeute aber auch sich Zeit zu nehmen, wo oft kaum Zeit bleibe, so Dangschat weiter. Es bedeute, sich für andere einzusetzen, manchmal ohne Dank und oft zusätzlich zum eigenen Alltag. Es bedeute aber auch mit Herausforderungen umzugehen, was oft auch nur mit viel Geduld erreicht werden könne. Darum sei es der Stadt Traunreut umso wichtiger, seine tiefe Wertschätzung zu zeigen. „Sie alle leisten Großartiges und unsere Stadt ist stolz auf Menschen wie Sie.“
Weiter räumte Dangschat ein, dass die unter dem Motto „Willkommen Zukunft“ gestarteten und laufenden Projekte, wie der Ausbau der Kantstraße, der Neubau der Grundschule Nord (Kindercampus) oder die Neugestaltung des Grünzuges in der Eichendorffstraße, um nur einige Projekte zu nennen, ohne ein bürgerschaftliches Engagement nicht denkbar seien. „All das, was wir in Traunreut erreichen und noch erreichen werden, ist das Ergebnis Ihrer Unterstützung, Ihrer Ideen und Ihrer Taten. Ohne Menschen wie Sie, die sich unermüdlich einbringen, wäre vieles hier schlichtweg nicht möglich“, betonte das Stadtoberhaupt.
Zu dem Empfang waren auch Vertreter der heimischen Wirtschaft und der Industrie eingeladen. Susanne Trojer, seit rund drei Jahren Leiterin der BSH Hausgeräte GmbH Traunreut, zeigte sich begeistert vom bürgerschaftlichen Engagement der Traunreuterinnen und Traunreuter: „Es ist toll, wie in Traunreut der Zusammenhalt funktioniert und dass sich so viele ehrenamtlich engagieren“, sagte Trojer. Sie selber engagiere sich seit vielen Jahren für den Tierschutz und wisse um die Wichtigkeit des Ehrenamtes.
Angesprochen auf die Kurzarbeit, von der aktuell auch der Traunreuter BSH-Standort betroffen ist, zeigte sie sich optimistisch: „Wir werden auch diese Krise überstehen.“ Lobend erwähnte sie in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit der Stadt Traunreut und des Landkreises: „Die Kooperation mit der Stadt Traunreut ist super, auch mit dem Landratsamt Traunstein.“
Fotos: Foto Gastager, Reinhard Winkler