Die Stadt Traunreut hat in Sachen Hochwasserschutz aufgerüstet und sogenannte „Flood Tubes“ von der Stadt Hallein erworben, nachdem diese dort durch bauliche Hochwasserschutzveränderungen nicht mehr benötigt werden.

Die aufblasbaren Schläuche bestehen aus drei robusten Schichten, die das Eindringen von Wasser verhindern. Sie werden entlang gefährdeter Bereiche wie Straßen, Grundstücken oder Gebäuden ausgelegt und mit Wasser befüllt, um das Hochwasser umzuleiten. Das Schlauchsystem kann auch aufeinandergestapelt und gekoppelt werden. Insgesamt wird so eine Stauhöhe von bis zu 120 cm erreicht.

Der große Vorteil des Systems ist die Flexibilität, da es je nach Bedarf sehr schnell vor Ort gebracht und in unterschiedlichen Längen und Höhen eingesetzt werden kann, auch an Orten, an denen eine dauerhafte Barriere nicht machbar oder sinnvoll ist. „Natürlich brauchen wir etwas Vorlaufzeit, um die Schläuche auszulegen und zu befüllen“, so Stadtbaumeister Thomas Gätzschmann. „Wir orientieren uns bei Hochwasser aber normalerweise am Hochwassermeldepegel ‚Hochberg/Traun‘. Sobald dort eine bestimmte Meldestufe erreicht wird, wissen wir, dass Handlungsbedarf besteht“.

Besonders im Fokus steht als mögliches Einsatzgebiet eine Siedlung im Wohngebiet Fasanenjäger an der Staatsstraße 2093. In diesem Bereich gibt es immer wieder Probleme mit Oberflächenwasser, das sich auf der Erdoberfläche ansammelt und nicht versickert. Auch die Mühlenstraße in Traunwalchen ist als möglicher Einsatzort vorgesehen. Die direkte Lage an der Traun sorgt für Traunreut bei starken anhaltenden Regenfällen ebenfalls für Hochwassergefahr in verschiedenen Bereichen.

Gelagert werden die Schläuche auf Rollen im Traunreuter Bauhof. Die Mitarbeiter vor Ort haben bereits eine ausführliche Einweisung erhalten, um im Ernstfall sofort einsatzbereit zu sein und mit der Feuerwehr zusammenarbeiten zu können. Nach einem Einsatz werden die Flood Tubes entleert und zum Trocknen in den Schlauchturm der Freiwilligen Feuerwehr Traunreut gehängt.

Insgesamt hat die Stadt Traunreut fast neuwertige Flood Tubes mit einer Gesamtlänge von 200 Metern von der Stadt Hallein zum Preis von 50.000 Euro erworben. Ein Neukauf würde preislich doppelt so viel ausmachen.

„Die faire Zusammenarbeit mit unseren österreichischen Nachbarn war für beide Kommunen von Vorteil. Ich bedanke mich herzlich bei der Stadt Hallein für die Möglichkeit, die Flood Tubes bei uns weiter verwenden zu können und bin mir sicher, dass sie uns bei der nächsten Hochwassergefahr wichtige Dienste leisten werden“, so Erster Bürgermeister Hans-Peter Dangschat.

 

Bild: (v.l.) Stadtbaumeister Thomas Gätzschmann und Erster Bürgermeister Hans-Peter Dangschat bei der Vertragsunterzeichnung in Hallein mit Bürgermeister Alexander Stangassinger und dem Ortsfeuerwehrkommandanten der Feuerwehr Hallein, Sebastian Wass